Ein Förderbeispiel: Die fleißigen Bienen am HVZG
Wer weiß schon, dass die Bienen in Deutschland jährlich eine Bestäubungsleistung im Wert von rund 2 Milliarden Euro erbringen und damit eines der drei wichtigsten Nutztiere neben Rind und Schwein sind? Oder dass die fleißigen Arbeiterinnen rund 120.000 Kilometer fliegen müssen, um ein halbes Kilo Honig zu produzieren und dabei quasi im Nebenjob rund 75 Millionen Blüten bestäuben? Die Schülerinnen und Schüler der Bienen AG am Heinrich-von-Zügel-Gymnasium (HvZG) in Murrhardt erhalten dieses Wissen ganz nebenbei, während sie sich mit der Pflege und Betreuung der Bienenvölker an ihrer Schule beschäftigen.
Seit 2019 ist die Bienen AG am Murrhardter Gymnasium aktiv und hat die Zahl der Völker mittlerweile über einen Ableger von zwei auf drei erhöhen können, denn die Bienen fühlen sich auf der Streuobstwiese neben der Schule sehr wohl. Betreut wird die Bienen AG von einer Lehrein, die jedes Jahr rund drei neue Lernende für die Arbeitsgemeinschaft gewinnen kann. Und viel Arbeit bedeutet die Pflege der Bienenvölker allemal: Durch Beobachtung und Eingriffe müssen die jungen Imker:innen kontrollieren, ob genug Futter vorhanden ist, ob sich die Königin in der Eilage befindet, ob das Volk genug Platz hat oder sich in Schwarmstimmung befindet und ob es durch Varroamilben oder andere Krankheiten befallen ist. Zu Ende der Saison, die von Mai bis August reicht, wird dann der Honig gewonnen, wofür die Waben mit viel Kraft geschleudert werden müssen und das Wachs eingeschmolzen werden muss. Rund 30 Kilogramm Honig konnten so im letzten Jahr gewonnen werden! Damit ist die Arbeit jedoch noch nicht zu Ende, denn im Herbst werden außerdem die Äpfel von der Streuobstwiese geerntet und zu eigenem Apfelsaft gepresst, sodass die Schüler:innen ein umfassendes, praktisches Wissen über den natürlichen Kreislauf von Bestäubung bis Ernte erhalten.
Damit die Bienen AG überhaupt starten konnte, war eine Anfangsinvestition von 1.000 Euro notwendig, um zwei Völker und Schutzausrüstungen in ausreichender Zahl zu beschaffen. Der Freundeskreis des Gymnasiums stellte die Hälfte der Summe aus seinen Mittel bereit und half dabei, die andere Hälfte zu beschaffen. Da die Bienen AG von den Lernenden gut angenommen wird, ist damit zu rechnen, dass in absehbarer Zeit Folgeinvestitionen in weitere Schutzausrüstungen nötig werden, für die der Freundeskreis bereits Mittel sammelt. Der große Traum der Bienen AG ist jedoch die Anschaffung eines eigenen Bienenhauses. Die Waben ließen sich dadurch besser vor Wachsmotten schützen und die Gerätschaften platzsparender unterbringen, denn sowohl Waben als auch Geräte sind zurzeit noch in den beengten Räumlichkeiten der Fachschaft Biologie untergebracht.